Predigt von Pfarrer z.A. Gunther Seibold, Urbach
gehalten am 16.06.2002 in Sulzbach/Murr
Liebe
Sulzbacher Gemeinde!
Tun
/ Ergehen
Das
geschieht dem gerade recht! Jedem das Seine!
Jedem
das Seine? Was ist denn das? Habe ich das verdient, wie es mir geht? Nun ja, wer
zu spät kommt, den bestraft das Leben! Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst
hinein.
Sprichwörtlich ist das, liebe Gemeinde in Sulzbach, dass
ein bestimmtes Tun auch seine bestimmten Folgen hat. Man hat das den
Tun-Ergehens-Zusammenhang genannt. Ich nenne das auch gerne den Zusammenhang von
Leben und Er-Leben:
Natürliche Folgen
Vieles im Leben er-lebt einer
schlicht, weil er so ge-lebt hat: ! Wer seinem Körper zu viel zumutet braucht
sich nicht zu wundern, wenn er mit einem Herzinfarkt gebremst wird. ! Wer nachts
nicht zu Bett geht – zum Beispiel, weil die Predigt noch nicht fertig ist -, der
braucht sich über müde Augen am nächsten Tag nicht zu erstaunen. ! Wer Weizen
sät, wird nicht Gerste ernten, sondern eben Weizen.
Es gibt die ganz natürlichen,
ganz normalen Zusammenhänge von Leben und Er-Leben, von Tun und
Ergehen.
Soziale Folgen
Etwas komplizierter sind die
Zusammenhänge, wenn es um soziale Verhältnisse geht. Obwohl es auch da viele
Schlussfolgerungen gibt, die einfach generell stimmen: ! Sprichwörtlich ist: Wer
einmal lügt, dem glaubt man nicht. ! Oder: Wie man in den Wald hineinschreit, so
kommt es auch wieder heraus, d.h. wer freundlich zu den Leuten ist, wird von
diesen auch freundlich behandelt. ! Oder: Wer nicht stiehlt, der braucht auch
keine Angst davor zu haben, entdeckt zu werden. Sie würden bestimmt auch noch
viele Beispiele finden, die von Tun und Folge reden, von Leben und dem
entsprechenden Erleben. Auch wenn es keine naturgesetzlichen Folgen sind, kann
man doch davon ausgehen, dass es auch deutliche soziale Konsequenzen hat, wie
einer sich verhält.
Unwägbare Folgen
Je mehr Dinge freilich mit
hineinspielen, umso komplizierter wird das mit den Folgen von eigenem Tun. Und
umso unklarer. Spielen mehrere Personen eine Rolle und spielt die Zeit mit
herein, dann kann man auch noch von konsequenten Folgen sprechen, aber dann kann
es doch auch ganz anders laufen.
Sprichwörtlich sagt man:
Pfarrers Kinder, Müllers Vieh, geraten selten oder nie. Und wenn man hinschaut,
dann hat das vielleicht manchmal gestimmt, aber es hat auch genug Ausnahmen
gegeben. (Ich habe durchaus Hoffnung für meine Kinder!)
Auch wenn es so ist, dass wir
in vielem dazu neigen, dass wir werden wie unsere Eltern, so stimmt das trotzdem
noch lange nicht zwangsläufig. Man kann untersuchen und feststellen, dass solche
Eltern ihre Kinder eher schlagen, die selbst geschlagen worden sind. Trotzdem
gibt es genug, die auf keinen Fall körperlich hinlangen, gerade weil sie daran
schlechte Erinnerungen haben.
Noch viel schwieriger wird das
Ganze, wenn wir an Folgen denken, deren Ursachen kaum oder gar nicht bekannt
sind: Bestimmte Sorten von Krebs zum Beispiel. Warum muss gerade dieser leiden
und so viele andere nicht? Ich bin da gerade von einem Fall in der Familie
betroffen, wo keine Antwort einen Sinn macht. Oder unter Geschwistern ist oft
ganz unklar, warum die eine begabter oder hübscher ist als der andere.
Es gibt da Folgen, der Ursache
wir nicht kennen, wo wir keinen Tun-Ergehens-Zusammenhang feststellen
können.
Hinführung Text
Ich habe jetzt eine ganze
Spannweite vom Tun und Ergehen
aufgemacht. Viele der Beispiele sind Ihnen wahrscheinlich bekannt vorgekommen.
Sicher haben Sie sich selbst schon das eine oder andere überlegt.
Wir tun das alle, weil wir mit
Erfahrungen umgehen müssen. Dann versuchen wir, aus den Folgen auf die Ursachen
zu schließen. Dabei stellen wir ganz schnell die Schuldfrage: Wer ist Schuld an
der Misere? Und dann wieder wälzen wir das am liebsten auf andere ab, auf
Einzelne, auf die Eltern, auf die Verhältnisse, oder – wenn das auch nichts
hilft – auf Gott.
Damit sind wir mitten in den
Streit vorgestoßen, in den uns die Worte aus dem Propheten Hesekiel
hineinnehmen, die heute Predigttext sind.
Hesekiel spricht vermutlich
mit Leuten, die die Katastrophe um Jerusalem erlebt hatten, dass die Stadt von
den Babyloniern eingenommen und zerstört worden war. Die Folgen waren also ganz
massiv erlebt worden.
Ich lese aus Hesekiel im 18.
Kapitel die Verse
1-4.21-24.30-32:
1 Und des HERRN Wort
geschah zu mir: 2 Was habt ihr unter euch im Lande Israels für ein Sprichwort:
“Die Väter haben saure Trauben gegessen, aber den Kindern sind die Zähne davon
stumpf geworden”? 3 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: dies Sprichwort
soll nicht mehr unter euch umgehen in Israel. 4 Denn siehe, alle Menschen
gehören mir; die Väter gehören mir so gut wie die Söhne; jeder, der sündigt,
soll sterben. 5 Wenn nun einer gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt, 6
der von den Höhenopfern nicht ißt und seine Augen nicht aufhebt zu den Götzen
des Hauses Israel, der [a] seines Nächsten Weib nicht befleckt und [b] nicht
liegt bei einer Frau in ihrer Unreinheit, 7 der niemand bedrückt, der [a] dem
Schuldner sein Pfand zurückgibt und niemand etwas mit Gewalt nimmt, der [b] mit
dem Hungrigen sein Brot teilt und den Nackten kleidet, 8 der [a] nicht auf
Zinsen gibt und keinen Aufschlag nimmt, der seine Hand von Unrecht zurückhält
und rechtes Urteil fällt unter den Leuten, 9 der nach meinen Gesetzen lebt und
meine Gebote hält, daß er danach tut: das ist ein Gerechter, der soll das Leben
behalten, spricht Gott der HERR. 10 Wenn er aber einen gewalttätigen Sohn zeugt,
der Blut vergießt oder eine dieser Sünden tut, 11 während der Vater all das
nicht getan hat: wenn er von den Höhenopfern ißt und seines Nächsten Weib
befleckt, 12 die Armen und Elenden bedrückt, mit Gewalt etwas nimmt, das Pfand
nicht zurückgibt, seine Augen zu den Götzen aufhebt und Greuel begeht, 13 auf
Zinsen gibt und einen Aufschlag nimmt - sollte der am Leben bleiben? Er soll
nicht leben, sondern weil er alle diese Greuel getan hat, soll er des Todes
sterben; seine Blutschuld komme über ihn. 14 [a] Wenn der dann aber einen Sohn
zeugt, der alle diese Sünden sieht, die sein Vater tut - wenn er sie sieht und
doch nicht so handelt, 15 nicht von den Höhenopfern ißt, seine Augen nicht
aufhebt zu den Götzen des Hauses Israel, nicht seines Nächsten Weib befleckt, 16
niemand bedrückt, kein Pfand fordert, nichts mit Gewalt nimmt, sein Brot mit dem
Hungrigen teilt und den Nackten kleidet, 17 seine Hand von Unrecht zurückhält,
nicht Zinsen noch Aufschlag nimmt, sondern meine Gebote hält und nach meinen
Gesetzen lebt: der soll nicht sterben um der Schuld seines Vaters willen,
sondern soll am Leben bleiben. 18 Aber sein Vater, der Gewalt und Unrecht geübt
und unter seinem Volk getan hat, was nicht taugt, siehe, der soll sterben um
seiner Schuld willen. 19 Doch ihr sagt: [a] »Warum soll denn ein Sohn nicht die
Schuld seines Vaters tragen?« Weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit geübt und
alle meine Gesetze gehalten und danach getan hat, soll er am Leben bleiben. 20
Denn nur wer sündigt, der soll sterben. [a] Der Sohn soll nicht tragen die
Schuld des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Schuld des Sohnes,
sondern die Gerechtigkeit des Gerechten soll ihm allein zugute kommen, und die
Ungerechtigkeit des Ungerechten soll auf ihm allein liegen. 21 Wenn sich aber
der Gottlose bekehrt von allen seinen Sünden, die er getan hat, und hält alle
meine Gesetze und übt Recht und Gerechtigkeit, so soll er am Leben bleiben und
nicht sterben. 22 Es soll an alle seine Übertretungen, die er begangen hat,
nicht gedacht werden, sondern er soll am Leben bleiben um der Gerechtigkeit
willen, die er getan hat. 23 Meinst du, daß ich Gefallen habe am Tode des
Gottlosen, spricht Gott der HERR, und nicht vielmehr daran, daß er sich bekehrt
von seinen Wegen und am Leben bleibt? 24 Und wenn sich der Gerechte abkehrt von
seiner Gerechtigkeit und tut Unrecht und lebt nach allen Greueln, die der
Gottlose tut, sollte der am Leben bleiben? An alle seine Gerechtigkeit, die er
getan hat, soll nicht gedacht werden, sondern in seiner Übertretung und Sünde,
die er getan hat, soll er sterben. 25 Und doch sagt ihr: »Der Herr handelt nicht
recht.« So höret nun, ihr vom Hause Israel: Handle denn ich unrecht? Ist's nicht
vielmehr so, daß ihr unrecht handelt? 26 Denn wenn der Gerechte sich abkehrt von
seiner Gerechtigkeit und tut Unrecht, so muß er sterben; um seines Unrechts
willen, das er getan hat, muß er sterben. 27 Wenn sich dagegen [a] der
Ungerechte abkehrt von seiner Ungerechtigkeit, die er getan hat, und übt nun
Recht und Gerechtigkeit, der wird sein Leben erhalten. 28 Denn weil er es
gesehen und sich bekehrt hat von allen seinen Übertretungen, die er begangen
hat, so soll er leben und nicht sterben. 29 Und doch sprechen die vom Hause
Israel: »Der Herr handelt nicht recht.« Sollte ich unrecht handeln, Haus Israel?
Ist es nicht vielmehr so, daß ihr unrecht handelt? 30 Darum will ich euch
richten, ihr vom Hause Israel, einen jeden nach seinem Weg, spricht Gott der
HERR. Kehrt um und kehrt euch ab von allen euren Übertretungen, damit ihr nicht
durch sie in Schuld fallt. 31 Werft von euch alle eure Übertretungen, die ihr
begangen habt, und macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum
wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel? 32 Denn ich habe kein Gefallen am Tod
des Sterbenden, spricht Gott der HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr
leben.
Ein Sprichwort bildet den
Ausgangspunkt dieser Argumentation: „Die Väter haben saure Trauben gegessen,
aber den Kindern sind die Zähne davon stumpf geworden“.
Wenn Sie an meine einleitende
Gliederung denken, dann ergibt sich zunächst folgende Analyse: Es wird ein
Tun-Folge-Zusammenhang formuliert, der von natürlichen Folgen ausgeht: Wer saure
Trauben ist, der bekommt stumpfe Zähne, d.h. weil die Fruchtsäure den
Zahnschmelz angreift, fühlen die sich stumpf an.
Kompliziert wird das Ganze
aber dadurch, dieser Zusammenhang zwischen Eltern und Kindern behauptet wird:
Die Kinder bekommen dabei die Folgen dessen ab, was die Eltern tun. Das ist für
die Frage nach den Trauben und dem Zahnschmelz eine absurde Vorstellung.
Irgendwo hakt es da also. So einfach kann nicht von der Schuld der
Elterngeneration gesprochen werden, wenn die Kinder stumpfe Zähne haben.
Genau darauf will dann die
ganze Argumentation hinaus, mit der Gott sich durch den Propheten an sein Volk
wendet. So einfach geht es nicht, dass man die Schuldfrage von sich weg auf
andere schiebt. Dazu stellt Hesekiel klar fest: „Dieses Sprichwort soll nicht
mehr umgehen in Israel.“
Vielmehr ist zunächst einmal
jeder selbst verantwortlich für das, was er tut. Keiner soll sich einfach so
herausreden: „Mein Vater war ein Betrüger und so bin ich es eben auch!“ In den
Versen, die an dieser Stelle übersprungen worden sind in diesem Kapitel, erzählt
Hesekiel ein Beispiel: Da ist ein Vater, der alles recht und gut macht. Sein
Sohn ist trotzdem genau das Gegenteil. Der Sohn des Sohnes allerdings ist dann
wieder das Gegenteil, er macht alles recht und gut.
So was gibt es. Und da wäre es
doch Quatsch, dem guten die Übeltaten des Schlechten anzurechnen und umgekehrt.
Es ist nicht bestritten, dass die Umstände bei einigen so sind und bei andern
wieder anders. Wer aus schlechtem Zuhause kommt hat es schwerer als andere. Aber
doch ist jede und jeder zunächst und zuerst selbst für das verantwortlich, was
er tut.
So weit ist das klar und
vermutlich auch unstrittig. Hesekiel ist aber eben nicht nur Philosoph, sondern
Sprecher Gottes und damit Theologe.
Und von Gott heißt es in
diesem Zusammenhang in derselben wohltuenden Klarheit: Wenn Gott dieses Spiel
mitmachen würde, dass er etwa die Folgen von Übeltaten der Väter an den Kindern
hinauslässt, dann würde Gott ja denen Übles tun, die sich gar nicht übel
verhalten haben. Das kann nicht sein. So ist Gott nicht.
Wenn es Gott so gefallen
würde, dann müsste man ja davon ausgehen, dass es Gott gefällt, wenn die
Unschuldigen getötet werden! Nein, so ist Gott nicht! Er will überhaupt nicht,
dass getötet wird. Gott will das Leben!
Und deshalb muss zunächst
einmal jeder selbst verantwortlich gemacht werden. Denn dann macht es Sinn, an
jeden einzelnen zu appellieren: Kehre um, wenn du dich verfehlt hast! Tue Gutes!
Tue das, was dem Leben dient! Das ist das, was Gott befohlen hat! Wenn du dich
bekehrst, dann wirst du leben. Noch einmal im Zitat mit dem Schlussvers unseres
Textes: Gott sagt: „Ich habe keinen Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott
der Herr. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.“
Auf dieser Linie argumentiert
im Übrigen auch Jesus. Auch ihm wurde einmal die Frage gestellt, ob ein blind
geborener Mensch denn nun selbst schuld sei an seiner Lage oder ob es seine
Eltern seien. Und Jesus antwortet ähnlich wie Hesekiel, sogar letztendlich noch
radikaler: Auch er verweist die Frager an ihre eigene Verantwortung. Das ist
nicht die Frage, ob da der oder seine Eltern irgendeine Schuld tragen, sondern
das ist die Frage, was du und du und du, was ihr aus eurem Leben macht: Dieser
blind geborene wird ein Zeichen Gottes sein und dann kommt es darauf an, wie ihr
euch dazu verhaltet. Ob ihr an Gott glaubt!
Auf dem Hintergrund dieser
Aussagen habe ich vor allem zwei gute Botschaften aus der Beschäftigung mit
diesem Wort Hesekiels gewonnen: Ich ordne sie den im einleitenden Teil benutzten
Begriffen zu. Die eine dreht sich um das Leben und die andere um das
Erleben.
Mit dem letzteren fange ich
an: Hesekiel hilft dabei, mit dem Erleben aufgeklärter umzugehen, d.h. die
Folgen theologisch klarer interpretieren zu können.
Nach Hesekiel muss Schluss
damit sein, die Schuld zuerst bei andern zu suchen. Auch Gott kann nicht der
schwarze Peter gegeben werden.
Bei den vielen natürlichen
Folgen ist das am klarsten: Lungenkrebs ist beispielsweise keine Strafe Gottes
für Raucher, sondern eben mit einer gewissen gesteigerten Wahrscheinlichkeit
eine natürliche Konsequenz.
Oder dass ein Mensch, der
seinem Partner oder seiner Partnerin treu bleibt, keine Geschlechtskrankheiten
fürchten muss, dass hat nichts mit Lohn oder Strafe, sondern mit einer
natürlichen Ordnung zu tun.
Es lebt sich vielfach einfach
besser, wenn einer es vermag, nach den wohlgeordneten Weisungen Gottes zu leben.
Ich
will nicht verschweigen, dass es auch in der Bibel Tun-Folge-Zusammenhänge gibt,
die über die Generationen hinweg gehen und damit Unschuldige treffen. Aber auch
das hat eine natürliche Grundlage: Es betrifft vor allem Kollektive: Zum
Beispiel die Schuld des deutschen Reiches an den Juden betrifft noch die Kinder
und Kindeskinder. Oder man kann es bei zerstrittenen Nachbarschaften beobachten:
Wenn ganze Familien streiten, geht es oft über Generationen. Einzelne haben viel
mehr Chancen, sich zu versöhnen.
Weil
Gott das Leben will
Und
Gott will dies, dass wir uns versöhnen. Dass wir das Leben wählen und das
Lebenserhaltende tun. So will er es selbst. Gott will unser Leben und nicht
unsern Tod.
Das
ist die zweite und umfassende gute Botschaft. Sie umfasst alles, weil sie
weiterhilft in den anderen Zweifelsfällen, wo wir uns mit Erklärungen im
Zusammenhang von Tun und Folge schwer tun.
Wenn
der Mensch die natürlichen Zusammenhänge nicht kennt, dann schiebt er die Sache
gerne Gott in die Schuhe. Und weil er gar nicht nachdenkt, wenn alles rund
läuft, schiebt er die negativen Dinge Gott in die Schuhe. Ein Beispiel liefert
die Rede vom Fußballgott: Beim Sieg wird er kaum erwähnt, aber wenn Leverkusen
am letzten Spieltag die Meisterschaft verspielt, dann plötzlich taucht überall
das Wort „Gott“ in den Sportteilen der Zeitungen auf.
Das
Positive vergessen und das Negative Gott in die Schuhe schieben, so kommt es
dann zum Bild von einem strafenden Gott, der oben im Himmel aufpasst, was die
Menschen machen, und der dann reinhaut, wie es ihm gefällt.
So,
das rückt Hesekiel gerade, ist Gott nicht. Gott will das Leben. Gott will das
Beste für dich.
Wo
wir die Dinge nicht verstehen, bleibt offen, warum Gott nichts dagegen getan
hat, aber sicher, dass Gott auf unserer Seite ist, wenn wir etwas dagegen
tun.
Warum
Gott die Krebskrankheit nicht verhindert hat, das bleibt uns verborgen. Aber
dass er uns hilft, gegen sie zu kämpfen, dass er bei uns ist, wenn wir im
finstern Tale wandeln, dass er unser Leben will bis hin zum ewigen Leben, das
soll gewiss sein.
Schluss
Jedem
das Seine! Das soll im Ergebnis dieser Überlegungen vor allem heißen: Jedem sein
Gott! Und wer sich an den Gott Hesekiels hält, an den Gott Jesu Christi und der
ganzen Bibel, der kann sich an den Gott halten, der das Leben will. Er will
unser persönliches Leben fördern. Dabei kommt es auf uns auch persönlich an.
Deshalb
können wir uns unabhängig machen von unsern Eltern und auch von dem, was wir
gestern oder letztes Jahr noch gedacht haben.
Mit Hesekiels biblischem Sprichwort gesagt: Wer umkehrt zu Gott, wird Leben haben! Amen.